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Kevin Love: Warum die Miami Heat den Veteranen verwenden können

Kevin Love hat etwas überraschend einen Buyout bei den Cleveland Cavaliers erhalten und ist zu einem direkten Konkurrenten gewechselt. Kann der 34-Jährige den helfen? Zumindest in einer Hinsicht scheint das wahrscheinlich.

Es kam nun alles doch ziemlich überraschend. Während bei manchen Spielern schon länger die Möglichkeit eines Buyouts im Raum stand, hatten bei den Cavaliers und Kevin Love zumindest nicht alle damit gerechnet. „Mir sagte man, dass er Milch und Zigaretten holen geht, und er kam einfach nie zurück“, sagte -Center Jarrett Allen am Donnerstag.

Das war vermutlich etwas scherzhaft gemeint, dennoch waren die Umstände des Wechsels etwas komisch. Berichten zufolge war die Beziehung zwischen Love und dem Front Office der Cavs angeknackst, er soll unzufrieden gewesen sein, kein Wunder, schließlich verlor er schon vor einiger Zeit seinen Platz in der Rotation.

Nach außen hin wurde das Ganze aber natürlich anders dargestellt. Cleveland gab quasi mit dem Buyout bekannt, dass Loves Trikotnummer bei der ersten Gelegenheit unter die Decke gezogen wird. So sollte es auch sein, der Big Man ist schließlich, wie man es auch dreht und verwendet, einer der verdienten Spieler der Franchise-Geschichte.

Kevin Love: Eine Legende in Cleveland

Love verbrachte fast neun Jahre in Cleveland, er wurde bei den Cavs zweimaliger All-Star, außerdem war er der letzte verbliebene Bestandteil der einzigen Meisterschaft 2016 Franchise, allerdings hat diese bekanntlich trotzdem aus der Post--Depression herausgefunden.

Auch dank Love … es gab zwar Phasen, in denen der nun 34-Jährige seine Abscheu gegenüber der Spielweise einiger junger Guards kaum verbergen konnte, aber diese waren endlich. Noch in der vergangenen hatte Love einen klar positiven Impact, erfand sich als Sixth Man in gewisser Weise neu und wurde Zweiter bei der Wahl zum besten Bankspieler der Liga.

: Die Statistiken von Kevin Love

SpielePunkteEchtes Schießen in %ReboundsAssists
Karriere85317,257,210,52,3
21/227413,659,47,22,2
22/23418,555,56,81,9

Kevin Love: Ausgebremst durch eine Verletzung

In der laufenden Saison war das dann nicht mehr so ​​der Fall – wobei es noch zu klären ist, ob das an der Daumenfraktur lag, die sich Love im November zuzog, oder an Gründen des Alters. In jedem Fall sank seine Dreierquote auf das niedrigste Niveau seit 2013 (35,4 Prozent) und Love wurde von anderen, jüngeren Spielern aus der Rotation verdrängt.

Am 24. Januar spielte Love zuletzt für die Cavs, wie sich jetzt herausstellte. Er blieb gegen die Knicks ohne Punkt, aufgezeichnete in 12 Minuten Spielzeit nur einen Assist, danach setzte Head Coach JB Bickerstaff auf andere Spieler. Es war kein wirklich erworbenes Ende für seine Cavs-Zeit – aber eins, das aus Teamperspektive vermutlich kommen musste. Zumindest für den Moment.

Und für Liebe selbst ist es noch nicht vorbei. Nach dem Buyout sollen alle ihr Interesse angemeldet haben, den Zuschlag bekamen nun die Heat. Ein direkter Konkurrent der Cavaliers dann – aber auch ein , bei dem die Voraussetzungen für ihn wohl ganz andere sind als in Cleveland.

Miami Heat: Es gibt Bedarf

Auch Miami ist ein Team, das sich in erster Linie über die Defense definiert. Cleveland hat die drittbeste Defense der NBA, Miami hat die viertbeste – in gewisser Weise hört man die Gemeinsamkeiten hier aber schon auf. Denn während die Cavs im Frontcourt eher ein Überangebot hatten, suchte Miami schon das ganze Jahr über nach großen Spielern, die neben oder statt Bam Adebayo Minuten übernommen werden konnten.

Es ist kurz um Spielzeit verfügbar, deshalb holte Miami unter der Woche nicht nur Love, sondern auch Cody Zeller. Liebe ist aufgrund seiner defensiven Limitierungen wohl eher kein Adebayo-Ersatz, aber ein Spieler, der neben dem All-Star wahrscheinlich Sinn ergeben könnte. Selbst wenn er nicht gestartet ist, dürfte er viel Zeit neben Adebayo auf dem Court verbringen.

Liebe kann in erster Linie immer noch sehr gut werfen, wenn wir davon ausgehen, dass sein Daumen ihn nicht mehr beeinträchtigt – und das brauchen die Hitze. Miami nimmt zwar recht viele Würfe von Downtown, hat aber bis dato die drittschlechteste Quote aller Teams aus dieser Entfernung. Love (Karriere: 37 Prozent) kann Platz für die Drives von Jimmy Butler, Tyler Herro oder auch Adebayo schaffen.

Kevin Love und Miami: „Haucht mir neues Leben ein“

Er ist außerdem noch immer ein (in Dosen) fähiger Post-Spieler, ein guter Rebounder und Passer – das sind alles Disziplinen, in denen Miami Hilfe braucht. „Eine der ersten Sachen, die er zu mir gesagt hat, war, dass er uns mit seinem Passing helfen kann“, sagte Head Coach Erik Spoelstra bei der Vorstellung von Love, als er auch dessen Spielintelligenz hervorhob. „Er wird es schnell lernen, mit uns zu spielen.“

Das erscheint in der Tat realistisch. Liebe wird nicht alle Probleme der Heat lösen – defensiv bringt er ohnehin eigene mit, es ist auch keineswegs gesagt, dass er am Ende von Spielen auf dem Court stehen wird oder sollte. Aber er kann der miesen Offense, die aktuell die viertschlechteste der NBA ist, vielleicht ein bisschen auf die Sprünge helfen.

„Dieser Move haucht mir neues Leben ein“, sagte Love am Donnerstag, und zwar ist es genau das, was sich auch die Heat von diesem Move erhoffen. Es ist nicht lange her, dass dieses Team einen Dreier von den entfernt war. Aktuell erscheint es unmöglich, dass die Hitze es wieder so weit schaffen – sie belegen einen Play-In-Platz.

Aber! Dieses Team fühlt sich seit Jahren wohl damit, unterschätzt oder sogar abgeschrieben zu werden. Damit kann Liebe, möglicherweise seit dieser Spielzeit, sicherlich auch etwas anfangen.

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